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In unserer Zeit, die stets den raschen Kick sucht, ist es längst Mode geworden, hinaufzufahren zum Rifugio Auronzo (2.320 m), um bereits eine Dreiviertelstunde später den ultimativen Blick in die Nordwände der Drei Zinnen zu erleben. Genießer wählen lieber eine allmähliche Annäherung an das Naturwunder, langsam, Schritt für Schritt: Da wachsen die Riesenzähne aus Hauptdolomit immer höher in den blauen Himmel, und später – die Ausflügler sind längst bei Kaffee und Kuchen – sitzt man auf dem grasigen Rücken vor dem Zinnenkopf und verträumt den Nachmittag mit Schauen, Staunen: Zauber der Berge. Der Start erfolgt ab Hotel mit dem Auto oder mit dem Linienbus bis Toblach und von dort links weiter in Richtung Cortina bis zum großen Wanderparkplatz beim Hotel Drei Zinnenblick (1.405 m). Von dort führt die Sandstraße erst flach, dann ansteigend ins Rienztal. Blickfang sind zunächst die Drei Zinnen, die dann aber hinter ihrem felsigen Vorbau verschwinden. Man passiert die Mündung des Ribianco-Tals; wenig weiter wird aus der Schotterpiste ein Wanderweg, der durch die Val Rinbon ansteigt, eine felsige Geländestufe überwindet und schließlich in ein paar Schleifen die stattlichen Drei-Zinnen-Hütte (2.405 m) am Toblinger Riedl gewinnt. Auf der großen Terasse gibt’s neben einer Südtiroler Brotzeit die berühmte Drei-Zinnen-Schau. Die bleibt dem Wanderer auch bei der Querung der Langen Alm erhalten: kurz abwärts auf dem Hinweg, bei der Wegteilung auf dem Rienzboden links und in leichtem Auf und Ab zum Col Forcellina ( 2.232 m), wo zwischen Steinen und kargem Alpgrün ein paar Seeaugen blinken. Nun hinauf zu dem grasigen Zinnenkopf. Herrlicher Rast- und Schauplatz; besonders schön präsentieren sich die senkrechten Nordwände der Drei Zinnen mit ihren gewaltigen Dächern im späten Nachmittagslicht. Auf ausgetretener Wegspur flach hinüber zur Forcela de l’Col de Mezo ( 2.315 m), wo rechts der Weg 108 abgeht. Er steigt in Kehren ab in die Val de l’Àrghena und nach Süden umbiegend, zur Drei-Zinnen-Straße. Bei der Malga Rinbianco (1.841 m) rechts und durch das gleichnamige Tal hinaus zur schwarzen Rienz. Nun links auf der Sandstraße zurück zum Ausgangspunkt der Runde.
Höhenprofil
Kompasskarte