Der Sentiero Bonacossa

  • Ausgangspunkt: Hotel Alpenblick
  • Bahn/Bus: Buslinie Sexten- Innichen- Toblach; Toblach- Misurina- Drei Zinnen;
  • Gehzeit: „Sentiero Bonacossa“ 5 ¼ Std.; Abstieg 1 ½ Std.; gesamt 6 ¾ Std.
  • Charakter: Raue, aber spannende und landschaftlich einmalige Durchquerung der Cadinigruppe mit viel Auf und Ab sowie einigen gesicherten Passagen. Nur für erfahrene Bergwanderer! Mehrere markierte Zwischenabstiege zum Misurinasee.
  • Einkehr: Rifugio Fondo Savia (Mitte Juni bis Mitte September); Rifugio Auronzo (Pfingsten bis Mitte Oktober).
  • Karte: KOMPASS Nr. 625 Wanderführer 992

Die Drei Zinnen kennt (fast) jede/r, am Paternsattel geht es oft zu, wie am Stachus in München, und ein Bild der „Sextner Sonnenuhr“ schmückt jeden Dolomitenkalender. Da sind die Cadinspitzen ganz im Südwesten der Sextner Dolomiten eher (steinerne) Randfiguren. Das macht überhaupt nichts, den Wanderer freut’s, wenn nicht gar so viele auf seiner Route unterwegs sind. Und die verdient in diesem Fall locker ihre drei Sternchen! Der Sentiero Bonacossa quert den vielgipflig-bizarren Zackenwald der Cadini, läuft von Scharte zu Scharte und vermittelt so immer wieder neue, faszinierende Bilder. Das fulminante Schlussbild liefern die „Drei Zinnen“ dann persönlich – wow! Der Start erfolgt ab Hotel mit dem Auto oder dem Linienbus in Richtung Toblach und von dort links weiter in Richtung Cortina bis nach Misurina zum Sessellift Col de Varda. Die große Cadini-Tour startet bei der Liftstation Col de Varda (2115 m). Auf deutlicher Wegspur über die Grave di Misurina bergan, dann durch eine sandige Rinne (Stufen, Drahtseile) recht steil in die Forcella di Misurina (ca. 2370 m). Dahinter über Schrofen und Geröll abwärts, um ein felsiges Eck herum und ins Schneekar (Ciadin de la Neve). Der „Bonacossa-Weg“ kreuzt den von Misurina heraufkommenden Weg und steigt in steilem Zick-zack an gegen die zwischen Torre del Diavolo und Nordwestlicher Cadinspitze eingelagerte Rinne. Ein Felsriegel wird mit Hilfe solider Sicherungen (Drahtseile, Leitern) leicht überwunden, anschließend leitet die Spur dann in die Forcella del Diavolo (ca. 2480 m). Jenseits der Scharte im Geröll abwärts in den schattigen Karwinkel (Schnee bis in den Hochsommer), unter der Westwand der Cima Cadin Nord-Ovest (2726 m) hindurch und über eine harmlose Felsstufe hinauf zum Rifugio Fonda Savio (2367 m) in schöner Lage am Passo dei Toce. Hinter dem gastlichen Haus führt der „Sentiero Bonacossa“ über eine steile Felsrampe (Drahtseile) hinunter in den innersten Karboden der Val de la Cianpedele, wo der „Durissini-Steig“ (siehe Tour 19) abzweigt. Talauswärts und flach in die Forcella de Rinbianco (2176 m). Aus der Senke kann man links zum Misurinasee absteigen; die Fortsetzung des „Bonacossa-Weges“ steuert – kurz absteigend – ein markantes, recht ausgesetztes Horizontalband im Ostabsturz der Cima Ciadin de Rinbianco (2402 m) an. Es mündet in eine steile, überdachte Verschneidung. Mit Hilfe von Leitern und Drahtseilen gut fünfzig Meter hinauf, dann nach rechts über einen Schrofenhang auf ein Geröllband. Es quert ein paar Felswinkel und mündet schließlich auf den Kamm, wo man ganz unvermittelt die Drei Zinnen vor sich hat. Einzusehen ist auch der Weiterweg; er folgt in leichtem Auf und Ab ehemaligen Kriegssteigen am Cianpedele-Rücken. Einen etwa 25m langen Stollen kann man dabei links umgehen. Aus der flachen Senke der Forcella Longeres (2288 m) zuletzt hinauf zum Rifugio Auronzo (2320 m) am Endpunkt der „Drei-Zinne-Straße“ (Bus). Wer zum Misurinasee will, kann sich den Umweg jedoch sparen und aus der Longeres-Scharte weglos zur Asphaltstraße absteigen. Ihre weiten Schleifen abkürzend weiter bergab, bis der markierte Weg links abgeht. Mit einer kleinen Gegensteigung unter den Felsen des col de le Bisse (2221 m) hindurch und in lichtem Wald hinunter in den Boden am Eingang zum Rinbianco-Kar. Auf einer Sandpiste zur „Drei-Zinnen-Straße“, der man – vorbei am idyllischen Lago d’Antorno (1866 m) – bis zum Camping Misurina folgt. Hier links zum Albergo Miralago und auf dem hübsch angelegten Spazierweg am Ostufer des Misurinasees zurück zur Talstation des Col-de-Varda Sessellifts und mit dem Auto oder mit dem Linienbus wieder zurück nach Sexten/Moos zum Hotel.
 

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