Cristallino di Misurina, 2775 m

  • Ausgangspunkt: Hotel Alpenblick
  • Bahn/Bus: Buslinie Toblach- Cortina d'Ampezzo;
  • Gehzeit: Aufstieg 3 ½ Std. , Abstieg 2 ¼ Std.; gesamt 5 ¾ Std.
  • Charakter: Einsame Tour in großer Kulisse, am Gipfelanstieg Schorfen und leichte Felsen. Bergerfahrung unerlässlich
  • Einkehr: Unterwegs keine
  • Karte: KOMPASS Nr. 625 Wanderführer 992

Es gibt sie noch, die (fast) weißen Flecken auf der Dolomitenkarte, und nicht nur in den südlichen Randgebieten, sogar zwischen Cortina d’ Ampezzo und den Sextner Dolomiten. Im Cristallomassiv etwa, dessen Nordflanke jene Postkartenkulisse des Dürrensees abgibt, die immer und immer wieder bestaunt und fotografiert wird: rechts die Cima die Mezzo, in der Mitte der Monte Cristallo ( 3.221 m ), flankiert vom Piz Popena, links ein bizarr gezackter Kamm. Höchster Punkt: der Cristallino di Misurina. Kein Traumziel für die Massen, doch wer gerne abseits der Trampelpfade wandert, ist hier genau richtig. Vom Hotel fährt man mit dem Auto oder mit dem Linienbus bis zur Brücke über dem Rio Popena (an der Straße von Schluderbach nach Misurina). Die Gipfeltour beginnt als Talwanderung und führt von der Straßenbrücke ( 1.659 m) in die Val Popena Alta. Der Weg ist an mehreren Stellen abgerutscht, was den Anstieg recht beschwerlich gestaltet; wiederholt muss man ins Bachbett ausweichen (Steinmännchen). Bald tauchen im Talhintergrund die Campanis de Popena ( 2.481 m) auf, später kommt auch der Riesenturm des Piz Popena (3.152 m) ins Blickfeld, ehe sich zur Rechten ein weiteres Hochkar öffnet, die Val de le Baracche. Man verlässt den markierten Pfad und folgt dem ehemaligen Militärweg, der in einigen Kehren ansteigt, ehe er auf eine Trümmerschlucht zuläuft. Gut eine Viertelstunde geht es jetzt weglos in der wilden Klamm aufwärts, dann leiten Spuren (Steinmänner) links in die Südflanke des Cristallino di Misurina. Der nur noch in Teilen erhaltene alte Kriegssteig führt im Zickzack bergan. Faszinierend die Kulisse mit der riesigen „Hummerschere“ des Campanile Dibona als Blickfang. Die markante Scharte der Forcella Michele (2.590 m) bleibt links; vorbei an verfallenen Unterständen aus dem ersten Weltkrieg gewinnt man den Grat und über ihn den Gipfel des Cristallino di Misurina ( 2.775 m). Abstieg nur auf dem Anstiegsweg.
 

Höhenprofil

Kompasskarte

Wander­angebote