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Man hört leise, ruhige Musik, riecht den Duft von Bergkräutern und spürt warme Hände, die geschmeidig über die eingeölte Haut gleiten und tiefe Verspannungen lösen. Ganz konzentriert auf das wunderbare Gefühl, wenn man auf diese Art und Weise berührt wird, zählt nur das Hier und Jetzt. Körper und Geist entspannen sich; und eine innere Ruhe und Zufriedenheit breitet sich aus, die auch danach noch lange anhalten wird.
Wer imstande ist, ein solches Werk zu vollbringen? Evi natürlich, die für den SPA-Bereich im Hotel zuständig ist und unsere Gäste mit großer Leidenschaft massiert. Für sie ist jede Behandlung ein Abenteuer, jeder Mensch ein Individuum, das eine ganz eigene, abgestimmte Massage verdient. Fließbandarbeit? Undenkbar. Sie liebt ihren Beruf und genau das spürt man auch. Denn für Evi ist Massage nicht nur Arbeit, sondern ein Geben und Nehmen, das auch sie selbst erfüllt.
Liebe Evi, vor einigen Jahren hast Du Dich dazu entschieden, deinen Beruf zu wechseln … Wie hat Deine Karriere als Masseurin begonnen? Ja, das stimmt, zuvor habe ich in einer Hütte gekellnert. Das war aber sehr stressig, weshalb ich 2016 in Neustift mit der Ausbildung zur Masseurin angefangen habe, die ein Jahr lang gedauert hat. Und jetzt bin ich seit acht Saisonen, also seit vier Jahren, beim Hotel Alpenblick. 😊
Kannst Du Dich noch an Deine allererste Massage erinnern? Ja, da war ich sehr, sehr nervös. Zuerst habe ich mich gar nicht getraut, weil ich mir nicht sicher war, ob ich das hinkriege. Mein Problem war am Anfang nämlich immer, dass ich mit der Zeit nicht hingekommen bin … ich habe immer länger massiert, als eigentlich vorgesehen war. Inzwischen bin ich da aber schon viel besser geworden … was mir sehr hilft, ist immer dieselbe Musik zu hören, sodass ich genau weiß, bei welchem Lied ich zum Beispiel bei den Beinen sein muss.
Gab es einen Moment, wo Du Dir gedacht hast: Genau deshalb liebe ich meinen Beruf? Ja, eigentlich jeden Tag. Durch die Berührung bei den Massagen kommt nämlich der gegenseitige Parasympathikus heraus, was dafür sorgt, dass man auch selbst entspannt und stressfrei ist. Dabei geht es nicht nur um den Kontakt mit der Haut, sondern auch mit dem Menschen an sich und dem Energieaustausch, was sehr schön ist. Auch freut es mich natürlich sehr, wenn ein Gast richtig begeistert ist und mir Komplimente macht oder wenn ich sehe, dass es ihm nach der Massage richtig gut geht. Das alles gibt mir viel und genauso gebe ich auch viel zurück, sodass ein Gleichgewicht zwischen Geben und Nehmen entsteht … Das ist einfach schön und deswegen gefällt mir der Beruf auch so gut.
Was sind laut Dir die wichtigsten Voraussetzungen für eine gute Masseurin? Für mich ist es wichtig, dass eine Struktur da ist – also dass ein klarer Plan hinter der Massage steckt. Man sollte nicht einfach hier und da ein bisschen massieren, sondern strukturiert vorgehen und auf einen gleichmäßigen Druck achten. Und natürlich muss man auch auf den Gast eingehen: Möchte er lieber eine kräftigere Massage oder eine Entspannungsmassage? Welches Öl bevorzugt er? Das alles wird gleich zu Beginn besprochen. Während der Massage frage ich dann auch immer nach, ob der Druck passt, und bitte die Gäste, Bescheid zu geben, wenn ihnen etwas nicht gefällt. Ich passe mich da ganz an den Gast an. Ansonsten wird während der Massage aber nicht viel geredet. Denn ich bin der Meinung, dass eine Massage zum kompletten Entspannen da ist.
Während der Massage ist es also ganz ruhig … schweifst Du da dann manchmal mit den Gedanken ab und denkst an ganz Alltägliches, wie zum Beispiel den nächsten Einkauf? Nein, ans Einkaufen habe ich da tatsächlich noch nie gedacht. Vielleicht einmal kurz daran, wie schön es jetzt wäre, am Meer entspannen zu können – aber spätestens nach drei Sekunden bin ich dann immer wieder voll bei mir und beim Gast. Generell bin ich während den Massagen eigentlich sehr konzentriert auf das, was ich gerade mache. Für mich ist nämlich jede Massage wie ein Abenteuer, weil jeder Mensch anders ist und ich immer auf der Suche nach dem Problem bin und mich frage: Wo kann ich helfen? Dadurch bin ich sehr konzentriert.
„Eine Besonderheit ist, dass ich meine Öle selbst mache. Das Hotel stellt mir dafür die Basisöle Sonnenblumen und Sesam zur Verfügung, die ich dann mit Kräutern wie Arnika oder Thymian ansetze. Nach drei bis vier Wochen ist das Öl dann fertig – und ich weiß genau, was drin ist. Das ist mir sehr wichtig. Arnika ist dabei mein Lieblingsöl, weil es gut für die Gelenke, Schwellungen und Rötungen ist und zur Muskelentspannung beiträgt
Warum sind Massagen überhaupt so wichtig? Weil sie Glückshormone freisetzen – Oxytocin, Serotonin und Dopamin. Manchmal kommen aber auch negative Gefühle hoch, sodass einige auch anfangen, zu weinen; aber selbst das ist positiv, weil sich dann etwas löst, das man vielleicht lange zurückgehalten hat. Mit der Berührung kann man nämlich sehr gut innere Blockaden lösen; und das finde ich sehr schön. Das gibt mir als Masseurin auch selbst viel Zufriedenheit und Freude, wenn man sieht, dass es den Menschen nach der Massage besser geht als vorher, weil man merkt, dass man etwas bewirken und helfen konnte.
Welche Art von Massage machst Du am liebsten? Ich mache eigentlich am liebsten Ganzkörpermassagen. Dabei widme ich mich etwa 30 von den 50 Minuten dem Rücken, dem Nacken und den Schultern und gehe dann weiter. An Problemstellen verweile ich länger. Außerdem sind meine Massagen meist eine Mischung aus verschiedenen Techniken, wie der Entspannungsmassage, bei der ich länger beim Vagus-Nerv bleibe oder der Dorn-Breuss-Methode, um Gelenke wieder richtig auszurichten. Ich passe mich da ganz individuell an den jeweiligen Gast an und versuche immer wieder etwas Neues dazu zu bringen, damit zum Beispiel auch ein Kunde, der während seines Urlaubs jeden Tag kommt, nicht das Gefühl hat, dass es so eine Standardmassage ist oder gar eine Fließbandarbeit. Deshalb ist die meistgestellte Frage am Ende auch immer: „Was war das jetzt für eine Massage?“ Eine richtige Antwort darauf gibt es aber nicht, weil ich so viele verschiedene Methoden und Griffe anwende, dass man die jeweilige Massage nicht richtig definieren kann. Sie ist einfach individuell an jeden angepasst.
Kannst Du Dich noch an den lustigsten oder unmöglichsten Wunsch eines Gastes erinnern? Ja, einmal wollte ein Gast nur eine Beckenmassage – 50 Minuten lang! Und ich dachte mir so: Was soll ich denn 50 Minuten nur mit dem Becken machen? Zugegeben: Ich war etwas überfordert, weil ich ja keine Physiotherapeutin bin; aber die Zeit ist rumgegangen und er hat sich nicht beschwert. 😅
Im Schnitt machst Du ja ca. fünf Massagen pro Tag, das ist sicher sehr anstrengend. Was machst Du in Deiner Freizeit, um Dich zu entspannen? Ja, das ist schon sehr anstrengend. Am Abend weiß man auf jeden Fall schon, was man getan hat. Aber mir gefällt das; deshalb gehe ich auch immer positiv gestimmt nach Hause, auch wenn ich müde bin und freue mich jeden Tag wieder zur Arbeit zu gehen und mit den Menschen zu tun zu haben. Also die Leidenschaft ist immer noch da, nach den ganzen vier Jahren. Zum Entspannen mache ich in meiner Freizeit aber eigentlich nicht viel. Für mich ist es schon Entspannung pur, wenn ich in die Berge gehe, um meine Kräuter zu pflücken, die ich für die Öle brauche.
Lässt Du Dich manchmal auch selbst massieren? Viel zu selten – vielleicht zweimal im Jahr. Ich nutze das dann aber auch, um zu sehen, wie andere arbeiten, was sich gut anfühlt und was weniger. Es ist also immer wieder auch ein Erfahrungswert für mich. Gerade deshalb müsste ich mich eigentlich öfter massieren lassen … Aber weißt du, was ich mir wirklich einmal wünschen würde, wenn es ginge? Ich würde richtig gern einmal eine Massage von mir selbst bekommen, nur um zu sehen, wie es sich anfühlt; also was besonders gut ist und was ich noch verbessern könnte. 😅 Das wäre ein Traum!
Ja stimmt, wirklich schade, dass das nicht geht 😅. Wovon träumst Du sonst noch? Welchen Promi würdest Du zum Beispiel einmal gern massieren wollen? Keinen! Da wäre ich viel zu nervös und ich mag nicht nervös sein … da komme ich dann ganz durcheinander. Mir ist es lieber, wenn ich nicht weiß, wer vor mir liegt. Das kann dann ein Richter sein, ein Promi, den ich nicht kenne oder sonst jemand … Hauptsache ich weiß nichts davon. Auch im Privaten bin ich einfach viel offener, wenn ich nicht weiß, mit wem ich es zu tun habe.
Verständlich! Hast Du abschließend noch einen Tipp für angehende Masseurinnen? Ja, man darf auf jeden Fall keine Berührungsängste haben und muss immer auf sich selbst achten. Wenn zum Beispiel Männer kommen, die nicht auf die Massage aus sind, sondern auf was anderes, merkt man das ziemlich schnell; meist schon an der Art, wie sie dich anschauen und an dem Grinsen im Gesicht. Deshalb haben wir auch gelernt, ein Handtuch auf die Augen zu legen, sodass sie dich nicht anschauen können. Wenn sie einen dann während der Massage aber auch noch immer wieder mit der Hand streifen, sollten sich vor allem junge Masseurinnen schützen und gleich abbrechen. Sowas geht einfach gar nicht.
Ja, das ist sicher ein guter Ratschlag! Vielen Dank, Evi, fürs Gespräch! 😊